Was ist Lerntherapie?
Lerntherapie hilft Kindern und Jugendlichen dabei, ihre Lernfähigkeiten zu verbessern und die schulischen Leistungen zu steigern. Sie ist eine individualisierte, systematische und wissenschaftlich fundierte Intervention, die Menschen dabei unterstützt, Lernprobleme zu überwinden.
Lernschwierigkeiten können unterschiedliche Bereiche betreffen, wie zum Beispiel das Lesen und das Rechtschreiben. In diesem Fall ist eine Legasthenietherapie (auch LRS-Therapie genannt) sinnvoll. Ist das Rechnen betroffen, unterstützt die Lerntherapeutin/ der Lerntherapeut das Kind mit einer Dyskalkulietherapie.
Außerdem kommen Kinder und Jugendliche zur Lerntherapie, wenn sie Prüfungsängste oder Lernblockaden haben. Oft geht es auch darum, an der Lernmotivation, der Konzentration oder der Aufmerksamkeitsleistung zu arbeiten.
Die lerntherapeutische Begleitung beginnt in der Regel mit einer gründlichen Diagnose, um die spezifischen Lernprobleme des Schülers zu identifizieren und zu verstehen. Auf der Grundlage dieser Diagnose entwickelt der Lerntherapeut/ die Lerntherapeutin einen personalisierten Plan zur Verbesserung der Lernfähigkeiten und zur Steigerung der schulischen Leistungen.
Zwar kommt dem Training des Lesens, Schreibens und Rechnens eine große Bedeutung zu, doch die Basis für Lernerfolg ist emotionale Stabilität. Diese ist das Fundament, auf dem die vielen benötigten Kompetenzen aufgebaut werden. Lerntherapie, wie ich sie verstehe, setzt genau an dieser Stelle an. Sie hat sowohl das Kind, die Schule als auch das Elternhaus im Blick.
Auf einen Blick: was ist Lerntherapie?
Lerntherapie kann bei einer Vielzahl von Lernproblemen helfen. Diese können zum Beispiel sein:
- Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Rechtschreibens bis hin zur Legasthenie
- Probleme beim Erlernen des Rechnens bis hin zur Dyskalkulie
- Motivationsprobleme
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Prüfungsängste und Lernblockaden
- Schulangst
- Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS)
Wie funktionert Lerntherapie?
Lerntherapie kann in einer Lerntherapiepraxis erfolgen oder online, also computerbasiert über ein Konferenztool wie ZOOM. Haben Sie eine geeignete Lerntherapie-Praxis gefunden, vereinbaren Sie ein Kennenlerngespräch. In diesem Gespräch klären Sie erste Fragen und lernen die Arbeitsweise der Lerntherapeutin kennen. Sind Sie mit den Rahmenbedingungen einverstanden und vertrauen der Therapeutin, schließen Sie einen Vertrag.
Eine Lerntherapie beginnt mit dem Einholen von Informationen über das Kind und seine Lern- und Lebenswelt. Selbstverständlich spricht die Lerntherapeutin auch mit Ihrem Kind über die Schulsituation und die damit verbundenen Herausforderungen. Interessant sind außerdem Schreib- und Schriftproben des Kindes, die Frage, ob bereits eine Intelligenzdiagnostik stattfand oder ob Lese- Rechtschreib- oder Rechentests erfolgten.
Lerntherapeuten arbeiten schulstoffunabhängig, das heißt, sie verwenden eigene Therapiematerialien und richten sich nicht nach dem Lehr- oder Bildungsplan der jeweiligen Klassenstufe. Die Aufgabe der Lerntherapeutin ist es, den Entwicklungsstand des Kindes präzise herauszufinden und dort anzusetzen, wo sich das Kind gerade befindet. Von hier aus unterstützt die Lerntherapeutin das Kind beim Aufbau der Fähigkeiten (auch wenn es unter Umständen bedeutet, dass der Viertklässler zeitweise Übungen für die „erste Klasse“ macht).
Lerntherapie unterstützt Eltern und die kleinen und großen Menschen mit Lern- und Leistungsstörungen dabei, Ihre Schwierigkeiten anzunehmen. Im geschützten Raum entsteht ein Vertrauensverhältnis, das ein sicheres, einvernehmliches und störungsfreies Arbeiten ermöglicht. Lerntherapie funktioniert mithilfe des Fachwissens und der individuellen Beziehungsarbeit, die während der einzelnen Sitzungen entsteht.
Meine Prinzipien während der Lerntherapie
- Anamnestischer Prozess zur Einordnung der Schulsituation Ihres Kindes
- Sichtung der Diagnostik und/ oder eigene Testung des Lesens, Rechtschreibens und des Rechnens
- systematisches, stufenweises Training der zu erwerbenden Kompetenzen
- Offenheit für kreative Wege
- Einbezug der emotionalen Lage Ihres Kindes
- Vernetzen mit Schule, Eltern und Therapeuten und gemeinsamer Austausch
Lerntherapie kann eine sehr effektive Methode sein, um Lernprobleme zu überwinden und das Selbstvertrauen und die Motivation zu steigern. Es ist wichtig zu betonen, dass die Lerntherapie jedoch keine sofortige Lösung ist und eine kontinuierliche Arbeit erfordert, um langfristige Ergebnisse zu erzielen. Außerdem ist es wichtig, realistische Ziele zu setzen und eine positive Einstellung und Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten, um den Lernprozess erfolgreich zu gestalten.
Für mich ganz persönlich ist Lerntherapie…
…eine perfekte Möglichkeit, all das zu verbinden, was ich in meinem Berufsleben gelernt habe.